Klimawandel und Kohlenstoffkreislauf – Die Zusammenhänge

Biologie: das vielleicht faszinierendste Schulfach für jede*n Grüne*n. Dort wird uns schließlich (auf mehr oder weniger interessante Weise) erklärt, wie die Welt eigentlich funktioniert, die wir so unbe- dingt schützen wollen. Denn wenn man es nur lang genug ausgehalten hat – nach all dem langweiligen Auswendiglernen sämtlicher Innereien eines Rindes oder dem grausamen Sezieren eines armen Frosches – ist es endlich soweit: Ökologie. Mit all ihren Populationsdichten, Räuber- Beute-Verhältnissen und schließlich: dem Kohlenstoffkreislauf. Produzenten (Pflanzen) nehmen Wasser und CO2 auf und stellen Glucose und Sauerstoff her, was die Konsumenten (Tiere) verbrauchen.

Deren „Abfälle“ bauen die Destruenten (Bakterien, Pilze) wiederum zu Wasser und CO2 ab, welche die Produzenten er- neut dazu verwenden um „energiereiche Biomasse“ herzustellen. Innerhalb des Kreislaufs bleibt die Masse der Kohlen- stoffmoleküle jedoch immer gleich – sie wechseln nur die chemischen Verbindun- gen. Dadurch bleibt auch die Kohlenstoffkonzentration in unserer Atmosphäre im Wesentlichen unverändert. Seit der industriellen Revolution stieg diese Konzentra- tion jedoch erheblich durch den Eingriff des Menschen. Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Rodung von Wäldern wird eingelagerter Kohlenstoff freigesetzt, vor allem in Form des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid, welches bei der Verbrennung von organischen Verbindungen (wie Holz oder Erdöl) entsteht. Dadurch stieg der Kohlenstoffgehalt in der Luft von 597 Milliarden Tonnen aus dem vorindustriellen Zeitalter auf 820 Mil- liarden Tonnen (bekannter ist der Gehalt in „parts per million“: von 280ppm auf 390ppm). Das freigesetzte CO2 kann zum Beispiel von Ozeanen und Meeren aufgenommen werden, oder aber es bleibt in der Atmosphäre, wo es seinen Ruf als Treibhausgas voll erfüllt, indem es von der Sonne abgegebene Infrarotstrahlung absorbiert, welches sonst wieder in den Weltraum entweichen würde. Die Folge davon: das Klima erwärmt sich, die Pole und Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt an etc. Wenn CO2 jedoch direkt von einem Ozean aufgenommen wird, reagiert es mit Wasser zu Kohlensäure, wodurch es zur sogenannten „Übersäuerung“ der Meere kommt, was Fische und Pflanzen gleichermaßen schädigt und am Ende der Nahrungskette auch den Menschen.

Nach ein paar Hunderttausend Jahren, wäre das laut dem Biologen Jürgen Pae- ger zwar wieder „geheilt“, aber das ist natürlich keine Ausrede, nicht JETZT etwas dagegen zu tun, denn Hunderttausend Jahre sind eine lange Zeit, in der viele Tiere und vielleicht auch Menschen qualvoll an den Folgen menschlichen Eingreifens in den Kohlenstoffkreislauf der Erde sterben werden. Ein Grund mehr dagegen zu kämpfen – und vielleicht auch, sein altes Bioheft mal wieder rauszuholen.